Begleitet von einem seit der Kindheit beständigen Interesse am Zeichnen und Malen und späterem am Handwerk im Umgang mit Stahl, Stein und Holz ist Thomas Lehnigks Ambition zum Kunstmachen erwacht und mit großem Drang gewachsen. Anfangs war es das Designen von Stühlen und anderen Möbeln, insbesondere aus Stahl, seinem ohnehin bevorzugtem und nie von ihm irgendwie kaschiertem Material, mittlerweile sind es längst solche, die einen höheren bzw. anderen auch eigenen Anspruch bedienen: Formfindung für eine Idee, eine Botschaft im Sinne geistiger Auseinandersetzung mit gesellschaftsrelevanten Themen und Objekte rein ästhetischer, raumorientiert zeichenhafter Zweckbestimmtheit oder das Erfassen der menschlichen und tierischen Figur.
Seine Ziele sind einerseits „Denkanstöße“ im Hinblick auf das sich selbst und die Natur gefährdende Handeln des Menschen zu schaffen und andererseits Dinge zu gestalten, Skulpturen und Objekte, die das Sein in seiner Schönheit auch zu bejahen imstande sind und wollen. Das gelingt ihm bisher besonders beeindruckend in seinen für den naturhaften Freiraum konzipierten Stahlobjekten, die auch Licht oder Feuer wirksam einbeziehen.
Aber auch seine sensibel sparsam erarbeiteten bildnerischen Metamorphosen aus den eiszeitlich-mecklenburgischen Raseneisensteinen oder solche aus dem afrikanischen Yellow-Wood-Stone zeigen seine bildhauerischen Talente, die er in nur kurzer Zeit auf sehr beachtliche Weise freigesetzt hat.
Ulrich Rudolph - Kunstwissenschaftler